Jeder gelegentliche Flohmarktbesucher kennt sie: Zwischen all den Ständen aus Trödel und Möbelstücken verstecken sich die unscheinbaren Kartons und Alben mit alten Fotos und Postkarten. Und auch wenn man eigentlich nichts sucht, wühlt man sich dennoch durch fremde Urlaube, Familienfeiern, und überflüssige Schnappschüsse; blättert manchmal durch ein ganzes Leben. Oft fragt man sich beiläufig dabei, wer diese Leute waren, warum die Fotos entstanden sind und was in aller Welt hat dazu geführt, dass sie sich so fotografiert haben.
Siegfried Sander ist auf Flohmärkten unterwegs, um Fotos längst vergessener Geschichten zu finden. Was anderen ein unliebes Erbe ist oder schlichtweg nicht bedeutsam, kauft er auf und forscht sich durch die Aufnahmen. Dabei sucht er gezielt nach Fotoserien, die abseits der typischen Flohmarktfotografie liegen: Er sucht die Einblicke, die nicht für die Öffentlichkeit angefertigt wurden und sich hinter der bürgerlichen Vorzeigefassade abspielten, genauso wie nach längst vergessenen professionellen Fotografen, deren Erbe Sander auf seiner Website in Erinnerung halten will.
Jan über das Bild:
“Es ist schon etwas her, dass es entstanden ist. 2008 muss das gewesen sein. Mein erstes Shooting. Konzeptionell war es eine Zusammenarbeit mit Sebastian Müller. Wir haben uns im Großhandel eine Europalette milden Senf gekauft, ca. 20 Tuben Ketchup und ein paar Rollen schwarzes Gaffatape.
Die Printausgabe von emerge, oder das emerge-Printmagazin ist nach eigener Aussage, “ein halbjährlich erscheinendes, monothematisches Magazin für jungen Fotojournalismus”. […]
Printed Pages erscheint vierteljährlich als Printausgabe des Blogs “It´s nice that”. Die Ausgabe von Frühjahr/Sommer 2015 fand ich sehr inspirierend – vor allem die Titel-Fotostrecke “Comfort Zones” von Tadao Cern und das Interview mit Gail Pichler, Design Director beim New York Times Magazine. Sie gewährt einen tiefen Einblick in die redaktionellen und gestalterischen Arbeits- und Entscheidungsprozesse eines der meistbeachteten Magazine der Welt.
Die zehnte Ausgabe von DEEPSLEEP, ein von Fotgrafen selbstgemachtes englisches Online-Fotomagazin, widmet sich dem Organ Vida Fotofestival aus Zagreb und zeigt Finalisten des Festivals, die zum Thema »Reflections« Arbeiten eingereicht haben. Eine Arbeit stammt von Antoine Bruy: Scrubland. (u.a. auch letztes Jahr für das Lumix-Festival in Hannover ausgewählt).
In den Deichtorhallen Hamburg ist noch bis zum 31. Mai eine spannende Ausstellung zu sehen, der„European Photo Exhibition Award 02“. Bereits zum zweiten Mal wurden 12 junge europäische Fotografen ausgewählt, die Foto-Essays zu einem Thema erarbeitet haben. Nach „European Identities“ lautet das Thema 2015 „The New Social“. Entstanden sind dabei ganz unterschiedliche Projekte. […]
M – so simpel wie der Name, so schnell erschließt sich das Konzept. M zeigt Fotografie.
Dabei rückt die Form der Darstellung nach hinten. M kann sich nicht entscheiden und muss es auch nicht. Ist es Fotobuch? Ist es Magazin? Hochwertig aufgemacht, 193 Seiten stark und doch am Kiosk günstiger als manches Fotografie-Magazin. […]
Die Nachrichten über Kriegsgebiete und Krisenherde reißen nicht ab und sind leider eines der häufigsten Themen derzeit in den Medien. Auch im Fotobuch spielen sie eine Rolle. In einer interessanten Rezension stellt das European Photography Magazine fünf ganz unterschiedliche Strömungen der aktuellen Darstellung von Krieg im Fotobuch vor. […]
Bis zum 17.4 Galerie Hilaneh von Kories, Berlin
Stephan Vanfleteren: BELGICUM
Die Ausstellung von Stephan Vanfleteren sollte man nicht verpassen. In der Serie Belgicum zeigt Vanfleteren uns die Provinz seiner Heimat, die er 20 Jahre lang beobachtet und in Bilder festgehalten hat. Er meistert nicht nur die Portraits sondern schafft auch das Stadtbild in unretorischen, poetischen und gleichsam überraschenden Momenten darzustellen. Die Austellung wird zum ersten Mal in Berlin gezeigt, in der Galerie Hilaneh von Kories.
Wie bringt man Frauen mit Militär zusammen? Warum sehen Menschen in Löcher? Was suchen Polizisten und wie bildet man Vandalismus ab?
Peter Pillers Werktitel sind der Schlüssel zu seinen Arbeiten, die meist aus Fundstücken aus Magazinen, Archiven, Bibliotheken bestehen; weniger aus eigenen Fotografien. Die Titel geben den Weg der Leserichtung der jeweiligen Serie vor – Internetzugang, Suchende Polizisten oder Auto berühren.
Das Magazin der Heinrich-Böll-Stiftung »BÖLL Thema« zeigt aktuelle Flüchtlingsportraits von Sibylle Fendt (OSTKREUZ), die die Kurzinterviews von Laura Lubinski bebildern.
Die Folgen der Energiewende. Mehr Investitionen in erneuerbare Energien, Netzausbau, EEG-Umlage, Ausstieg aus der Kernernergie. Diese Schlagworte bestimmen seit Monaten der Berichterstattung. Doch was kommt noch auf uns zu? Bis 2022 sollen 16 weitere Atommeiler vom Netz gehen. Irgendwann müssen sie abgebaut werden.
In der aktuellen ZEIT hat sich das Politik-Ressort etwas Schönes ausgedacht: Unter dem Titel “Politik in Bildern” zeigt es das Jahr in Fotoreportagen aus der ganzen Welt. Die übliche Vorgehensweise – die Fotos werden nach den Texten ausgewählt – wurde umgekehrt und in dieser Ausgabe folgen kurze Texte den Fotos, die im Vodergund stehen. Dabei wurde ganz unterschiedlichen Geschichten Raum gegeben, vom Kampf britischer Hausbesetzer gegen Immobilienspekulationen bis hin zu aktueller Kriegsfotografie aus dem Irak. […]
Auf ISSUE.COM findet sich aktuell ein Ausstellungskatalog “Upernavik and other stories” von Dennis Lehmann , der anlässlich der aktuellen Ausstellung inuit.nu in Sisimiut, Grönland generiert wurde. Er zeigt das rauhe und spartanisches Leben der Grönländer, für die das Stadt-Land-Gefälle immer heftiger wird.
In der aktuellen Photonews gibt es Reviews zur Paris Photo, der Neueröffnung der C/O Berlin und das große “100 Jahre Leica” Jubiläum. Ein weiterer Grund, einen Blick in das Heft zu werfen, ist das Portfolio des schwedischen Fotografen David Magnusson “Purity”: in vertrauten, liebevollen Posen zeigen sich festlich gekleidete Pärchen – nur dass es sich dabei um Vater und Tochter handelt, […]